Giersch-Pizza, Ein Rezept für drei Gerichte #1 von 3
Giersch ist eine wunderbare Pflanze, ein köstliches und vitaminreiches Wildgemüse. Fast überall kann man es das ganze Frühjahr und weit in den Sommer hinein frisch ernten. Aber oft fehlen Ideen und Rezepte, wie man das Gemüse verarbeitet. Für Menschen mit Lust und Liebe zum Kochen, aber nicht ganz so viel Zeit habe ich drei Varianten, daraus ein herzhaftes und vollwertiges Gericht zuzubereiten.
Pizza geht immer, oder? Dieser Klassiker gehört zu den Gerichten, mit denen man Freunde und Familie begeistern kann. Gleichzeitig hält sich aber das Vorurteil, dass Pizza ein ungesundes fast food sei. Aber das ist nicht so, wenn man mit guten Zutaten und ein bisschen Kreativität die eigene Pizza kreiert. Dann kann man sogar eine ganz besonders gesunde und feine Variante ohne große Mühe auf den Tisch zaubern (den Kindern müsst ihr ja nicht verraten, dass es „gesundes Abendessen“ gibt).
Hefeteig aus dem Kühlschrank
Ein Hefeteig ist leicht zuzubereiten und es ist nicht nötig, sich wegen der Gehzeiten Sorgen zu machen. Ganz einfach gelingt es, wenn man den Teig über Nacht einfach im Kühlschrank gehen lässt. Er hält sich sogar ohne Probleme zwei Tage. Daher ist diese Idee – ein Teig für drei Gerichte – genau das Richtige für Menschen, bei denen es auch mal schnell gehen muss.
Für den Teig löse ich eine viertel Würfel Hefe in etwas warmen Wasser auf und füttere die Hefe mit etwas Honig an. Ich habe mich für eine Mischung aus Emmervollkornmehl und Pizzamehl entschieden, so wird der Boden sowohl luftig als auch vollwertig. Insgesamt verwende ich ca. 500 g Mehl und gebe nach und nach so viel Wasser hinzu, das ein fester glatter Teig entsteht. Ein TL Salz wird eingearbeitet. Wichtig ist es, den Teig wirklich gut und intensiv durchzukneten. Nachdem der Teig fertig ist, kommt er in einer Schüssel über nach in den Kühlschrank, abgedeckt mit einem Teller oder einer Folie.
Am nächsten Tag möchte ich zum Mittagessen eine hausgemachte Wildkräuterpizza servieren. Ich teile also am Morgen den Teig durch drei, zwei Teile kommen zurück in den Kühlschrank und einen Teil lasse ich abgedeckt in der Küche stehen, nachdem ich ihn nochmals vorsichtig durchgearbeitet habe.
Pizza „verde“
Giersch und Brennnesseln findet man in fast jedem Garten, beim Spaziergang im Wald oder auch am Feldrand. Gesammelt werden die Kräuter in angelegenen Bereichen, wo sich nicht durch Abgase oder dergleichen verschmutzt werden. Trotzdem ist es wichtig, die Ernte gut in warmen Wässern zu schwenken und zu waschen. Pro Person rechne ich drei volle Hände Kräuter – das ist nicht zu viel, denn sie fallen beim Verarbeiten zusammen.
Den Teig vorsichtig auf einem Backblech ausrollen, mit einer Gabel in regelmäßigen Abständen einstechen und anschließend gehen lassen, während der Belag zubereitet wird. Dafür schwitze ich Zwiebeln und Knoblauch in Butter an und füge die trocken getupften und gehalten Kräuter hinzu. Alles bei geschlossenem Deckel 5 Minuten auf kleiner Flamme dünsten. Als Gewürze füge ich Salz, Pfeffer, getrockneten Oregano und Thymian bei.
Ein Hauch Sommer
Auf dem Pizzaboden wird eine kräftige Tomatensoße verteilt. Dafür habe ich im Hochsommer Tomatensugo eingekocht. Das lohnt sich wirklich und ist im Frühjahr schon mal ein guter Vorsatz für den kommenden Hochsommer, wenn es beim Gärtner ausreichend aromatische Tomaten geben wird. Alternativ kann man auch mal eine gute Tomatensoße fertig aus dem Glas nehmen. Darüber verteile ich die Giersch- und Brennnesselmischung. Abgerundet wird die Gierschpizza ganz nach Geschmack mit Kapern, Oliven, getrockneten Tomaten oder Sardellen. Zum Schluss hoble ich Ziegenkäse darüber, der jetzt im Frühjahr Saison hat und einfach köstlich schmeckt.
Im vorgeheizten Backofen braucht die Gierschpizza 25 – 30 Minuten bei 200 °C. Der Boden muss knusprig und der Käse appetitlich gebräunt sein. Die Kräutermischung ist fein und weich, mit dem Kräutergeschmack der Frühlingslandschaft. aber auch mit den gewohnten Pizza-Aromen. Diese Kombination macht das Gericht zum idealen Einstieg, wenn man Giersch, Brennnesseln und Co. jemandem im Wortsinn schmackhaft machen möchte.
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