Ein Korb voll Glück

Béchamelsauce mit wilden Kräutern

Derzeit horten Menschen Nudeln und Mehl. Offenbar stellen dann manche aber fest, dass sie nicht so richtig wissen, was man damit anfangen kann. Bevor die Hefe-Hamster-Welle den Höhepunkt erreicht, möchte ich eine Idee teilen, bei dem Nudeln und Mehl mit einem Strauß Wildkräuter eine köstliche Kombination ergeben – Béchamelsauce mit wilden Kräutern.

Im Frühjahr haben zahlreiche Wildkräuter Saison und man kann mit dem Sammeln zweierlei für die Gesundheit tun: frische Luft in Wald und Flur genießen, stärkt die Abwehrkräfte und die feinen Kräuter sind eine vitalstoffreiche und würzige Besonderheit der ausgewogenen Regionalküche im Frühling. Man sollte sich aber vor dem Sammeln informieren und eventuell auch Menschen fragen, die sich gut mit der Bestimmung der Pflanzen und deren Wirkung auskennen. Auch ich lerne immer wieder neues, besonders freue ich mich über den engen Austausch, den ich derzeit mit Christin Cislak pflegen kann.

Grünes für die Nudeln

Nudeln gehen immer – den Satz würde ich als bekennender Pasta-Liebhaberin definitiv unterschreiben. Aber Nudeln sollten nicht langweilig daherkommen. Im Frühling legen wir Ihnen ein sahnig-rahmiges, grün-würziges Kleid aus Béchamelsauce mit wilden Kräutern an. Dafür sammelt man pro Person die mitessen möchte je zwei Handvoll wilder Kräuter. Ich empfehle die Kombination aus dem, was Saison hat. Das ist derzeit der herrlich würzige Bärlauch mit seinem intensiven Knoblaucharoma, Knoblauchrauke, Brennnessel, Vogelmiere, Schnittlauch, Löwenzahn und Giersch. Die Kräuter gut waschen, verlesen und trocken lassen.

Klassiker mit neuen Zutaten

Für die Béchamelsauce Butter in einem Topf schmelzen lassen und dann Mehl mit einem Schneebesen einrühren. Man kann verschiedene Mehlsorten verwenden, je reicher der Geschmack, umso besser für die Sauce. Ich habe mich für Rotkornmehl entschieden, das ist eine sehr aromatische Weizenart. Genauso gut gehen aber zum Beispiel Emmer-, Hafer- oder Buchweizenmehl. Die Mehlschwitze kurz anbräunen lassen und dann unter beständigen rühren nach und nach Milch hinzugeben, die Sauce so lange mit dem Schneebesen rühren, bis sie glatt und ohne Klümpchen ist. Dann einige Minuten leise köcheln, damit das Mehl seinen Geschmack mit den anderen Zutaten verbindet. In dieser Zeit wird mit frisch geriebener Muskatnuss, Salz, Pfeffer und Weißwein abgeschmeckt. Perfekt passt auch Blauschimmelkäse dazu, man gibt ihn in kleinen Stücken in die Sauce und lässt ihn schmelzen.

Kräuter – das Beste kommt zum Schluss

Diese Béchamelsauce ist an sich schon sehr gut, aber im Frühling sind die Kräuter einfach das Beste. Die ganze Ernte hinzugeben und mit einem Pürierstab so lange fein pürieren, bis eine einheitlich grüne, cremige Sauce entsteht. Alles zusammen noch einmal für 5 Minuten bei kleinster Hitze auf den Herd stellen. Es darf nicht noch einmal aufkochen, aber die Aromen haben so Zeit, etwas durchzuziehen. Noch einmal abschmecken und ev. mit saurer Sahne verfeinern.

Frühlingsnudeln

Die Nudeln mit der Béchamelsauce mit wilden Kräutern begießen und mit einer Auswahl der Kräuter anrichten, die Bestandteile der Grünen-Mischung sind. Man kann das Gericht mit geriebenem Käse servieren. Ich nehme dafür am liebsten den geräucherten Ziegenkäse aus dem Zittauer Gebirge, der jetzt ebenfalls Saison hat.

Guten Appetit und bleibt gesund!

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner