Partizipation im Strukturwandel Lausitz
Die Lausitz steht vor einem tiefgreifenden Strukturwandel, sagen manche Akteure. Die Lausitz befindet sich schon seit langem in einem tiefgreifenden Strukturwandel, antworten andere Partner. Beide Stimmen haben recht. Gemeinsam ist uns allen, dass wir uns den Herausforderungen stellen müssen. In den kommenden Jahren wird der Prozess der Transformation an Dynamik gewinnen und damit auch die Bedeutung von tragfähigen Lösungen und Konzepten für die Zukunft unserer Region.
Dem Strukturwandel als tiefgreifenden, interdisziplinären Prozess widmeten sich mehrere Formate, deren Ziel ein partizipativer Prozess war, um Akteure und Akteurinnen aus der Lausitz aktiv einzubinden. Dazu zählte die “Zukunftswerkstatt Lausitz” (ZWL), in deren Schreibwerkstatt die Strategie Lausitz 2025 gemeinsam von Expertinnen und Experten aus verschiedensten Bereichen erarbeitet wurde. Einen verbindenden Rahmen zwischen Brandenburg und Sachsen gab die Wirtschaftsregion Lausitz diesem Prozess. Daran schloss sich der, von Brandenburger Seite moderierte, Arbeitsdialog des “Kulturplan Lausitz” an. Leider wurde die Kooperation zwischen den Bundesländern nicht weitergeführt. Dennoch sollen die erarbeiten Papiere, Studien und Strategien, die das Ergebnis eines umfassenden Beteiligungsprozesses darstellen, in die Gestaltung des Strukturwandels einfließen, sowohl in Sachsen wie auch in Brandenburg.
Beteiligung lebt vom mit-tun möglichst vieler Menschen. Es ist zeitaufwändig, komplex und oft auch ganz einfach sehr anstrengend. Dennoch bin ich der Ansicht, dass es sich lohnt, sich für die Lausitz auf der Ebene von Konzeptentwicklung und Strukturplanung einzubringen. Wir sehen hier nicht immer schnell ein konkretes Ergebnis, sondern müssen die Geduld aufbringen, unterschiedliche Positionen auszudiskutieren und immer wieder für unsere regionalen Interessen einzustehen. Ich habe gern die Chance ergriffen, als Vertreterin aus dem Landkreis Görlitz / als Vertreterin der Kultur / als zivilgesellschaftlicher Akteur und als Bürgerin dabei zu sein. Wir haben hier ja immer alle mehrere “Hüte” auf. Auch das, finde ich, ist typisch für den ländlichen Raum. Wir machen, was zu tun ist, fragen oft nicht als Erstes nach Zuständigkeiten.
“Ein Korb voll Glück” kommt als Regionalinitiative ins Spiel, weil ich mich seit vielen Jahren für die Sichtbarkeit der Produzentinnen und Produzenten im Food_Bereich einsetze. Dadruch habe ich einerseits viele gute Geschichten, die gern aufgegriffen werden, um ein schönes Bild der Lausitz zu zeichnen. Vor allem aber betrachte ich mich als Netzwerkerin im Auftrag der Menschen, die häufig keine Lobby haben. Zu Beginn stand in meiner Berufung als Expertin wie als Bürgerin neugierig gegenüber, auf der Sucht nach meiner Rolle sozusagen. Aber mit dem Einarbeiten in den Beteiligungsprozess wurde diese Rolle immer deutlicher. Meine Arbeitsfelder laufen immer in dem Überthema regionale Wertschöpfung zusammen. Wie können wir aus begrenzten Ressourcen eine nachhaltige Regionalentwicklung aufbauen und weiterführen, die unsere Potenziale wirksam werden lässt? Ich habe viele Erfahrungen gesammelt, viele Kontakte geknüpft und neue Impulse aufgenommen, die ich weiter entwickeln werden. Vor allem aber bleibe ich streitbar-konstruktiv im Dialog und engagiere mich mit meinen Projekten für die Lausitz.
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