Griessbrei mal herzhaft
Griessbrei? Und ob! Aber für mich bitte herzhaft ? Kürzlich las ich über den Wechsel des Januars zum Februar „Wer jammert, hat Reserven. Im Januar gab es noch eine Menge Grund sich zu beschweren. Die Feiertage vorbei, kalt und grau…im Februar stattdessen stoisches Schweigen oder mal ein Seufzer. Hilft nix, wird (gefühlt) auch nicht besser.“ Welches Rezept kann dagegenhalten und vor allem, was kann man mit den paar Reserven an Elan und Energie noch zubereiten? Etwas Tröstliches, Warmes, ein Bisschen üppig darf es sein aber vor allem nichts, was viel Zeit in Anspruch nimmt.
Griessbrei ist das Zaubermittel der Stunde. Viele werden jetzt „mit Zucker und Zimt“ seufzen und da ist natürlich auch gar nichts gegen einzuwenden, aber man kann es auch anderes haben. Hier die herzhafte Variante: Brühe aufkochen (egal ob Huhn, Rind, Gemüse…vorzugsweise selbst gemacht, andernfalls eben aus dem Glas) und langsam unter ständigen Rühren den Grieß einrieseln lassen. Nicht zu viel, sonst wird es Beton. Es kann der handelsübliche Weichweizengriess sein, aber auch Dinkel, Kamut oder was der Vorratsschrank eben so hergibt. Hitze gleich reduzieren und dann einfach rühren und warten. Kreativ ist das Gericht aber trotzdem, denn man kann mit Kräutern, geräuchertem Salz oder der liebsten Gewürzmischung Akzente setzen. Ich finde auch immer, ein Ei oder zwei machen sie darin sehr gut. Auch ein Rest gekochtes Gemüse (klein geschnitten), ein Bisschen Bratenreste oder Schinken, was ebenso da ist – alles verbindet sich in der warmen, vollen Cremigkeit.
Die besten Dinge kommen zum Schluss: entweder streut man Parmesanhobel drauf, verteilt Flöckchen aus Tomatenbutterbutter oder wenn man es richtig würzig haben möchte, dann Blauschimmelkäse. Ich hatte noch ein Restchen von meinen wunderbaren Blue Stilton aus dem Adelskalender. Durch den Griessbrei, der wie ein kulinarischer Resonanzraum wirkt, bekommen edle Zutaten in kleiner Menge den ganz großen Auftritt.
Weil es zwar köstlich, aber farblich etwas langweilig aussah, gab es als Salatbeilage rote Beete und gelbe Beete. Die bekommt man als Lagergemüse auch im Winter frisch beim Gärtner. Beide Knollen kochen, abkühlen lassen und fein hobeln. Die rote Variante ist mit Sahne und Meerrettich verfeinert und mit Kapern gekrönt. Die gelbe Variante mit Sesamöl, Salz und Pfeffer angemacht, ein Bisschen Essig hebt den Kontrast. Einfache Zutaten, ein paar Reste und ein wenige kreative Faulheit zaubern ein köstliches Februartrostessen.
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