Ein Korb voll Glück

Giersch-köstlicher „Unkrautsalat” mit Avocado, Apfel und Wallnüssen

Ein warmer Märzanfang beschert uns wilde Ernte für den Teller, im Garten, am Wegesrand, unter Hecken, in jeder Ecke – da ist er, der Giersch. Was viele Gärtner als wucherndes Unkraut fürchten, genieße ich als schmackhaftes Wildgemüse.

Der Geschmack von Giersch lässt sich als „möhrig“ bis leicht scharf beschreiben. Die feinen, kleinen Blätter sind würzig, aromatisch und ein perfekter Salat. Man braucht nur das Körbchen zu nehmen, und einen Spaziergang machen, mit der Ernte kann man dann gleich in der Küche experimentieren. Jetzt, zu Beginn der Erntezeit, sind die kleinen Blätter am besten als Rohkost zu verwenden, denn so genießt man den vollen Geschmack und profitiert von Vitaminen und guten Inhaltsstoffen.

Mein heutiges Rezept ist sehr einfach und dafür gedacht, die einzelnen Aromen zur Geltung kommen zu lassen. Den heimischen Giersch kombiniere ich dafür mit süßen Äpfeln (egal ob aus dem eigenen Keller oder dem regionalen Biogut), leicht bitteren Wallnusskernen, Haselnussöl und einer exotischen Zutat: Avocado.*

Zum Würzen des Salates beschränke ich mich auf Kräutersalz und Öle. Neben dem Haselnussöl verwende ich ein wenig Schwarzkümmelöl. Das ist eine feines Würzöl, dass im Frühjahr der Gesundheit besonders guttut und einen weiteren positiven Effekt hat. Der Verzehr über eine längere Zeit hinweg führt dazu, dass Zecken uns meiden.  

Die Gierschblätter werden gründlich gewaschen und trocken getupft. Die Äpfel waschen, trocknen und in feine Streifen oder Stücke schneiden. Die Avocado vorsichtig teilen, schälen und in Stücke schneiden. Zum Salat reichlich Wallnüsse geben, mit den beiden Ölen beträufeln und alles gut vermischen, sofort servieren. Wer möchte, kann natürlich mit Gewürzen aller Art experimentieren. Orangen- und Zitronenabrieb passen hervorragend dazu.

Das Beste am Giersch ist, dass man gegen dieses Wildgemüse eigentlich kaum „gewinnen“ kann. Wer ihm im Garten ein Fleckchen überlässt, kann regelmäßig ernten. Die jungen Blätter wachsen sehr schnell nach. Später im Jahr sollte man den Pflanzen aber Ruhe gönnen. Die Blätter werden von verschiedenen Insekten gefressen und die Blüten sind bei Schmetterlingen und Bienen beliebt. Was für ein (Un?)Kraut!

*Ich habe mich vor einer Weile für den Kauf einer kleinen Kiste Avocados aus biologischem, nachhaltigem Anbau entschieden, die man über verschiedene Crowdfarming-Portale direkt von den Bauern beziehen kann. Ein anderes Modell ist die Patenschaft von Bäumen oder die Bestellung einer Abokiste über eine solidarische Landwirtschaft. Auch wenn ich vorzugsweise mit heimischen, regionalen und lokalen Ressourcen koche, heißt das nicht, dass man nicht auch nachhaltig mal was Anderes auf den Tisch bringen darf.

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