Ein Korb voll Glück

Rote Beete Ketchup, rettet die letzten Schätze des Winters für die Grillsaison

vom Winterschlaf auf den Grill

vom Winterschlaf auf den Grill

Im Frühling möchte man grüne, frische Köstlichkeiten auf dem Teller. Aber was passiert eigentlich mit den letzten Reserven aus dem Winter? Sind das nicht auch Schätze, die man sich genauer ansehen sollte? Der Klassiker schlechthin sind rote Beete. Die Rüben sind im Winter eine bunte Bereicherung in Salaten oder als Basis von Suppen hochgeschätzt. Aber im Frühling nimmt die Lust darauf rasch ab und manchmal sehen sie auch nicht mehr so schön aus. Mein Vorschlag, ladet sie doch zu einer schönen Grillparty ein! Und zwar als selbstgemachtes Ketchup, das ohne ein Krümel Zucker oder Süßstoff auskommt.

das Gute ins Töpfchen

das Gute ins Töpfchen

Man beginnt mit einer Tüte rote Beete, die man genau in Augenschein nimmt. Sollten sie etwas schrumpelig sein, um so besser, da hat sich der Geschmack schon konzentriert und die Süße auch. Schlechte Stellen aber schneidet man einfach großzügig aus. Die Knollen schälen und in grobe Stücke schneiden, dann in einem Topf ordentlich mit Wasser durchspülen. Wichtig ist, dass dabei aller Sand oder Erde, die den Knollen noch anhaftete, entfernt wird. Dann gibt man so viel Essig hinzu, bis die Stücke bedeckt sind. Ich benutze dafür meinen besonders geschätzten, hausgemachten Kombucha-Essig, aber ein milder Apfel oder Weinessig ist auch sehr gut geeignet. (Bei der Verwendung von starkem, „normalen“ Essig sollte man diesen 1:1 mit Wasser verdünnen.)

einen guten Essig verwenden

einen guten Essig verwenden

Die Mischung wird zum Kochen gebracht und simmert dann zugedeckt leise 2 Stunden, bis die Stücke wirklich weich sind und der Essig ein bisschen eingekocht ist. Bitte aber während des Kochens aufpassen, dass der Flüssigkeitsverlust nicht zu groß wird, oder etwas anbrennt. Immer mal wieder kontrollieren und rühren, bei Bedarf Essig oder Essig-Wassermischung nachgießen. Nach der Kochzeit die Mischung mit einem Pürierstab gründlich durcharbeiten, so dass eine samtige Konsistenz ohne Stücke entsteht.

Wenn man jetzt probiert, wird man verblüfft feststellen, dass dieses „Grund-Ketchup“ eine angenehme Balance zwischen Süße und Säure hält, ohne dass man dafür viele Zutaten einsetzen musste. Ob man doch noch etwas Zucker oder eher scharfen Essig hinzufügt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, für mich war das genau richtig.

Kräuter, Curry, Zwiebeln und co...richtig ist, was schmeckt

Kräuter, Curry, Zwiebeln und co…richtig ist, was schmeckt

Nach der Pflicht folgt die Kür und das ist jetzt die Abrundung mit Gewürzen. Meine Mischung besteht aus: scharfem geräucherten Paprika, mildem-edelsüßen Paprika, Salz, Pfeffer, einem milden und einem scharfen Curry und zwei Löffel Senf. Aber auch alle Arten getrockneter Kräuter, Knoblauch und Zwiebeln eignen sich hervorragend. Diese Gewürze gibt man mit einem kleinen Löffelchen zu, rührt alles gründlich durch, kostet und fügt dann erst die nächste Portion hinzu. Wichtig ist, dass man sich so der richtigen Schärfe annähert, denn einen Fehler kann man später schwer wieder gut machen.

Currywurst auf rote Beete Basis

Currywurst auf rote Beete Basis

Die fertige Mischung kocht man unter beständigem Rühren noch einmal kurz auf und füllt sie dann in sterilisierte Gläser ab, die schnell verschlossen werden und nach dem Abkühlen im Kühlschrank viele Wochen oder Monate haltbar sind. Dieser „Grundstoff“ ist übrigens auch als Belag für Flammkuchen oder Pizza, als Gemüsesuppenbasis o

der als Topping für Gerichte sehr gut geeignet. Deswegen empfehle ich, gleich einen größere Menge zu machen. Oder noch einen zweiten Topf daneben zu stellen, denn wenn man zum Grillen eingeladen ist, braucht man ja auch das Richtige zum Mitbringen. Olle Rüben aus dem Winter retten, lohnt sich wirklich. Vielleicht fragt ihr mal euren Gärtner, ob es noch Reste gibt?!

Die Rüben wachsen in Zittau bei der Biogärtnerei Schostek.

 

 

 

2 Comments

  • Renate Neumann

    Danke für das tolle Rezept. Das liest sich total lecker. Das merke ich mir für die nächste Rote-Bete-Saison vor. Dieses Gemüse habe ich als Kind schon gemocht. Da gab es das aber nur süßsauer eingemacht von Oma. Jesldes geöffnete Glas war ein Highlight für mich u. blieb auch nie lange voll.

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