Knoblauch mit Kräutern in heißem Honig-Essig
Nun ist es also soweit, der Hebst steht vor der Tür. Und man hat den Eindruck, jetzt müsste man etwas für den Winter einlegen, oder zu mindestens ein bisschen Marktfrische konservieren. Ich entscheide mich jeden Herbst für ein paar Gläser eingelegten, rohen Knoblauch mit Kräutern. Die Zutaten bekommt man nun auf dem Markt und wenn man dann noch ein paar Wochen – und die geduldigen Genießer ein paar Monate – warten kann, erhält man eine pikante, knackige und sehr aromatische Zutat, die aber auch als Knabberei zusammen mit sauren Gurken oder getrockneten Tomaten zu frischem Brot eine gute Figur macht. Gesund ist Knoblauch natürlich auch.
Der Knoblauch ist inzwischen soweit abgetrocknet, dass er sich besser schälen lässt, aber die Zehen sind noch knackig saftig – also genau richtig. Ich empfehle auf dem Markt zu prüfen, ob die Zehen die richtige Konsistenz haben und auch durchgehend von weißer Farbe sind. Wenn sich grüne Spitzen in den Zehen zeigen, ist es meist der Knoblauch der letzten Ernte und der neigt dazu dann bitter zu werden. Hat man Knoblauch von guter Qualität gefunden, dann ordentlich zugreifen und gleich ein Dutzend Knollen kaufen.
Was man für das Rezept sonst noch braucht, gibt es ebenfalls auf dem Markt: frische Kräuter. Ich schlage Rosmarin, Thymian, Lavendel (sparsam verwenden), Bohnenkraut und Salbei vor. Aber auch Liebstöckel oder Lorbeerblätter sind sehr gut geeignet. Am besten stellet man sich aus den Kräutern, die man besonders gern mag, eine persönliche Mischung her. Weiterhin braucht man noch einen guten Essig (Apfel- oder Weinessig) und einen aromatischen Honig. Jetzt kann man zum Beispiel Heide- oder Buchweizenhonig bekommen, die besonders köstlich und intensiv schmecken. Alles was man sonst noch benötig sind kleine Schraubgläser, die man heiß ausspülen besser noch sterilisieren sollte.
Das eigentliche Rezept ist denkbar einfach: die Kräuter werden gründlich gewaschen und abgetupft, dann in kleine Sträußchen gebunden und auf den Boden der Gläser gelegt (in jedes so viele Kräuter geben, dass der Boden bedeckt ist, das ist eine grobe Faustformel). Dann wird der Knoblauch geschält und die rohen Zehen in die Gläser geschichtet, große Zehen teilen oder vierteln. Nicht zu hoch einfüllen, sondern bis zum Rand 2 -3 cm frei lassen. Wer mag, kann auch Gewürznelken, Pfefferkörner oder Piment hinzufügen.
In einem Topf Essig erhitzen, ca. 1/3 der Menge Wasser zugeben, alles zum Kochen bringen, dann je Liter der Mischung 4-5 EL Honig hinzufügen, noch einmal aufkochen lassen und die Mischung nur leicht abgekühlt in die vorbereiteten Gläser einfüllen, so dass der gesamte Knoblauch und die Gewürze davon bedeckt sind. Die Gläser gleich fest verschließen und abkühlen lassen.
Auch wenn der Appetit groß ist: man sollte dem eingelegten Knoblauch mindestens 6-8 Wochen Reifezeit gönnen, er hält sich aber auch sehr gut bis in das nächste Jahr hinein. Wichtig ist, dass man bei der Zubereitung keine Instrumente aus Aluminium verwendet, sonst bilden sich zusammen mit dem Knoblauch schädliche Verbindungen! So einfach das Rezept auch ist, ein bisschen Nervenkitzel ist dabei, denn ab und zu kann es passieren, dass der Knoblauch grün/blau anläuft. Nach meiner Recherche hängt das mit den Schwefelverbindungen im Knoblauch zusammen und soll unproblematisch sein, sieht aber schon ein wenig schräg aus. Ich habe dieses Jahr beides: den „Normalen“ und den „Blauen“ – werde natürlich probieren und berichten, was daraus geworden ist. Die Küche ist eben doch so eine Art Laboratorium und das Kochen immer wieder ein Experiment.
Der Knoblauch schmeckt mit der Methode saftig-kräuterig und der aromatische Honig gibt ihm eine besondere Note. Man kann die Zehen als Zutat für Suppen, auf Pizza oder in einem Gemüsegericht verwenden, man kann sich aber auch ein Schälchen Oliven und Knoblauch zusammen mit frischem Brot als Antipasti gönnen. Dann vielleicht am Besten an einem Freitagabend… oder man lädt einfach die Leute ein, mit denen man den nächsten Tag zusammensitzen wird, dann kann sich keiner beschweren. Der kulinarische Herbstgruß hilft im Winter auch gut gegen Erkältung!
1 Comment
-
Pingback: saure Pflaumen für würzige Gerichte - Ein Korb voll Glück
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.