“Die Zukunft Europas entscheidet sich auf dem Land”
Unter der anspruchsvollen Aufgabenstellung “Die Zukunft Europas entschiedet sich im ländlichen Raum” lud das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) am 30.6.2021 zum online Workshop ein. Insgesamt 30 ausgewählte Bürger und Bürgerinnen diskutierten Teilbereiche der Entwicklungskonzeption für die ländlichen Räume und präsentierten Staatsministerin Julia Glöckner die zentralen Anliegen der Regionen. Ziel des europaweit angelegten Bürgerdialoge ist die Partizipation der Menschen an der Entwicklung der Europäischen Union. Stellvertretend für Sachsen / die Lausitz / den Landkreis Görlitz durfte ich als Akteurin der Zivilgesellschaft (Ein Korb voll Glück) und als institutionelle Akteurin (Stiftung Kraftwerk Hirschfelde) an den Beratungen teilnehmen und Positionen der eingeladenen Bürger und Interessensvertreterinnen anschließend der Bundesministerin vorstellen.
Unsere Anliegen waren sich sehr ähnlich, egal ob die Teilnehmenden aus der Eifel, dem neuen Land oder der Uckermark kamen: wir brauchen eine Kommunikation auf Augenhöhe, die die Lebensrealitäten des ländlichen Raums anerkennt und gemeinsam mit den Bürgern und Bürgerinnen an den Herausforderungen arbeitet. Ein Agendasetting allein aus den urbanen Räumen heraus führt zu weiteren kommunikativen Defiziten, die wir uns angesichts der gesamteuropäischen Herausforderungen nicht leisten können. Insbesondere die regionale Wertschöpfung, eine Strategie für die Energiewende und eine Mobilitätsoffensive, die “das Land” nicht abhängt, sind von existenzieller Bedeutung.
Europa mit den Bürgern zu gestalten, bedeutet, die Menschen aktiv einzubinden und ihre Bedürfnisse und Bedarfe in den Entwicklungsprozess der Europäischen Union einzubinden. Wenn mehr Menschen gehört werden und erleben, dass die Belange des ländlichen Raums in Verwaltungshandeln, Gesetzgebung, Förderstrategie und Kommunikation eine Rolle spielen, ist dies auch eine aktive Vorbeugung gegen eine Abwendung von der Politik und den politischen Aushandlungswegen der parlamentarischen Demokratien. Mit den 2021/22 startenden Bio-Regio-Modellprojekten wird die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde und das Netzwerk “Ein Korb voll Glück” sich auch den Themen Partizipation und regionale Wertschöpfung aktiv widmen.
Persönliche Anmerkung: ich fand ja die Idee mit dem Honig der “fleißigen Ministeriums-Bienchen” einerseits ganz witzig, aber andererseits auch etwas bemüht … von dem CO² Fußabdruck der größtenteils mit Luft gefüllten Päckchen ganz zu schweigen.
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