Ein Korb voll Glück

Gemeinsam kochen auf dem Beckenberg

Wir sagen Danke an alle Interessierten, Genießerinnen, Hersteller, Produzentinnen und Gäste! Es war ein wunderbarer Tag auf der Beckenbergbaude, bei dem ich viel lernen durfte, zu manchen Fragen Antworten geben konnte und voller Inspiration in die Planungen unserer kommenden Neulandgewinner-Aktivitäten und Events gehe. Aber nun von Beginn an: am 2.09.23 trafen sich interessierte Menschen im ersten und einzigen Bio-Restaurant der Lausitz, um sich von einem neuen Menü überraschen zu lassen, selbst zu kochen und gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Viele Netzwerkpartner und Multiplikatoren nutzen die Chance, zwanglos miteinander ins Gespräch zu kommen und Fragen rund um die regionale Wertschöpfung mit dem zu verbinden, was alle gemeinsam antreibt: Liebe zur Region, die hier durch den Magen führt.

Wir starten mit einem Vortrag von André Meyer über die Frage, wie kommen lokale und regionale Produkte in die Küche der Beckenbergbaude. Warum hat er die Entscheidung getroffen, von 100 % regional auf 100 % bio umzustellen und wie weit ist der Weg bis zum Wunschziel 100 % bio & regional? Dabei wird klar, hier ist ein wachsendes Konzept, hier ist ein klug arbeitendes Team und hier ist ein Netzwerk von Herstellern, die ihr Bestes tun, um hochwertige Zutaten zu feinen Menüs werden zu lassen. Dabei kommen die Kartoffeln von den Hängen des Beckenbergs, jeder kann die Landschaft erwandern und Eindrücke sammeln. Auch der Enderhof in Vierkirchen erläutert das Konzept einer nachhaltigen, kleinteiligen und an die Region angepassten Gemüseproduktion, bei der auch Hühner und anderes Geflügel zum Konzept gehören. Aus den Gesprächen kommen viele Fragen und auch Wünsche: warum gibt es in der Region keinen Abendmarkt für Berufstätige? Wie können mehr Schulen in den Genuss von Kochunterricht kommen und mehr Kinder gemeinsam und spielerisch gutes Essen und gutes Benehmen kennenlernen. (Und ja, das sind richtig beliebte Kurse, auch und gerade das Thema gutes Benehmen – wer hätte das gedacht!)

Echte Herausforderungen für Produzenten wie Verarbeiter liegen im Alltag oft “auf der Strecke”. Das wird leicht anschaulich, wenn man über die Routen spricht, die der Fisch aus den Lausitzer Teichen bis zu den Verarbeitern zurücklegen muss. Märkte zu planen ist deshalb so schwierig, weil die Gärtnereien weder das Personal noch die Finanzierung für neue Verkäufe aufstellen können. Aber gibt es da nicht Ideen aus anderen Regionen? Und wieso müssen wir die Arbeit am Baustein Logistik unterbrechen, wenn das doch so dringend ist? Wie kann es sein, dass es keine mobile Bio-Hühner-Schlachte-Anlage in der Region gibt, obwohl das der Arbeit vieler nachhaltiger Kleinbetriebe im Wege steht und es die Kleinunternehmen nicht allein bewältigen können? Viele Fragen werden gestellt und zahlreiche Diskussionen geführt an diesem Tag. Wir merken, dass es solche Formate braucht: hier kommt die Mitarbeiterin der IHK mit dem Koch ins Gespräch und die Pädagogin mit dem Bürger aus dem Nachbarort. Es mischen sich die professionellen Netzwerke mit dem persönlichen Wunsch zu helfen, zu vermitteln und einfach auch als Ehrenamtlicher dabei zu sein. Die Schäferin im Nebenerwerb kommt mit den Ziegenhaltern ins Gespräch und für die Volkshochschule entsteht ein neues Format, das im Frühjahr angefangen werden soll.

Vielen Dank an unseren Projektträger, die Volkshochschule Dreiländereck und vielen Dank an Neulandgewinner, deren Unterstützung diese Speise-Reise durch die Lausitz ermöglicht! Wir brauchen alle Menschen, die sich für ihre Region einsetzen möchten und alle, die fest davon überzeugt sind “Land lebt doch!” Mit dem Nachmittag zur Eröffnung der Bio-Erlebnistage haben wir die Lausitz in Sachsen sichtbar gemacht. Damit alle Interessierten uns begleiten können, auch die, die leider nicht vor Ort dabei sein können, dokumentieren wir unsere Arbeit. Ihr könnt auf der Seite hier Interviews mit Akteurinnen und Akteuren anschauen, Rezepte lesen und nachkochen, Höfe online kennenlernen und vieles mehr. Habt ihr Fragen oder Informationen, Wünsche oder Hinweise? Dann meldet euch gern jederzeit per Mail an info@ein-korb-voll-glueck.de

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