Auf eine Suppe in die Gärtnerei
Die Verbindung zur Biogärtnerei Schostek ist Dank des Neulandgewinner-Projekts gewachsen und fest verwurzelt. Man nimmt Anteil an den Herausforderungen und Wechselfällen der Betriebe und der Menschen, die sie führen. Hier steckt Liebe und Leidenschaft, Überzeugung und viel Durchhaltewillen in der täglichen Arbeit. Peggy Schostek führt die kleine Gärtnerei seit dem Tod ihres Mannes allein weiter und wird im kommenden Jahr auch noch die Hälfte des Areals abgeben müssen, dass sie heute bewirtschaftet. Die Pachtflächen fallen weg und deswegen muss das gesamte Konzept überarbeitet werden.
Gemeinsam haben wir schon Ideen zum Thema Umstellung auf Solidarische Landwirtschaft besprochen und mit Hilfe einer klugen und engagierten jungen Frau auch einen Test machen können. Die Studentin Anja Kopp hat ihre Möglichkeiten an die Hochschule Zittau-Görlitz für ein Praktikum und eine wissenschaftliche Arbeit eingesetzt. Gemeinsam mit Peggy Schostek wurden SoLaWi-Probierpakete geplant und über viele Woche angeboten, der Versuch wurde wissenschaftlich begleitet und die Marktschwärmerei fungierte als Verteilstation.
Dieses Jahr möchten Peggy Schostek und wir zusammen eine Info-Veranstaltung in der Gärtnerei machen. Die Idee der SoLaWi ist weiter ausformuliert und gepasst worden. Wie könnte es mit der Idee des „Market-Gardening“ funktionieren? Das bedeutet in der Praxis, auf kleinerer Fläche einen höheren Ertrag durch dichtere Bewirtschaftung zu erzielen. Dabei kommen andere Konzepte zum Einsatz, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. Das ist Peggy sehr wichtig, denn sie mach „Bio aus Überzeugung“. Trotzdem wird sie sich bald von der Biozertifizierung verabschieden. Ein Widerspruch? Nein, das Symptom eines weitreichenden Problems. Die Biozertifizierung wird immer komplexer und teurer, der Aufwand wird höher und die Kosten steigen. Kleine und kleinste Produzenten stoßen da in ihre Grenzen. An der Arbeit und der nachhaltigen Bewirtschaftung wird sich bei diesen kleinen Betrieben nichts ändern. Aber das Siegel fällt weg. Kann der direkte Kontakt zum Kunden, die große Transparenz, eine machbare Alternativ sein?
Im Neulandgewinner-Jahr 2024 werden wir die Gärtnerei von Peggy Schostek weiterhin unterstützen und begleiten. Wir suchen gerade nach einem schönen Termin, um unsere Info-und-Kulinarik-Runde zu planen. Gefragt sind für den Erhalt solcher wertvollen Betriebe alle Kundinnen und Kunden: kauft auf dem Wochenmarkt, kauft in der Direktvermarktung! Mittwoch und Samstag ist Frischemarkt in Zittau (Dort stehen auch noch andere Gärtnerei-Stände) und Freitag von 14 bis 17 Uhr ist Verkauf in der Gärtnerei Schostek in der Schrammstraße in Zittau.